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Wer sind wir

Senkte sich über die Bucht im asiatischen Hafen. Vom Ufer her hört man Töne der aufwachenden Stadt; man lässt sich auch das herbe Aroma einheimischer Gewürze um die Nase wehen. Noch ein paar Minuten und eine dunkle, undurchdringliche tropische Nacht wird den Hafen umhüllen, während die zermürbende Schwüle von der nächtlichen Frische abgelöst wird. Sterne werden flimmern und das Kreuz des Südens zeigen, in welcher Richtung der Heimweg eingeschlagen werden soll.

Füße spüren die am Tag aufgenommene Wärme des schwankenden und zitternden Decks, als ob es sich darauf freue, die Rückreise anzutreten. Die nächtliche Dunkelheit wird von der schrillen Bootsmannspfeife zerrissen — «Segel klarmachen!»
Leb wohl, das wundervolle Land...

Barfüßiges Getrampel über das Deck, kreischende Tore, Segelgeklapper sind für Matrosenohre ganz gewöhnliche Töne. Der Schnellsegler reagiert auf das Drehen des Steuerrades mit einem einmaligen Schaukeln und die stolz aufgeblasenen Segel fangen gleich den Rückenwind. Das Schiff gewinnt an Fahrt und die Meerswellen treten schäumend und rauschend unter dem Vorstefenandrang auseinander.

Wir blicken mit Wehmut auf die sich entfernende Küste und spüren prickelnde salzige Wasserspritzen auf den Wangen. Das war eine gute Fahrt: Die Schiffsräume sind mit Bauwolle, Gewürzen und Tee, die in unseren Breitengraden nicht zu finden sind, voll beladen. Wir werden zu Hause einiges anbieten können. Jeder hat mit herzbeklemmender Wehmut zu kämpfen: Manch einer erinnert sich an die lärmende Lustigkeit und an exotische Gerichte in den Hafentavernen, während der Steuermann, wie es sich herumgesprochen hat, hat Sehnsucht nach Küssen einer schönen Einheimischen.

Das Rauschen der Wellen wird von einem telephonischen Klingelzeichen übertönt: «Vielen Dank, wir haben die Fracht in Empfang genommen». Noch eine spannende Reise liegt hinter uns und wir haben noch die Hälfte des Arbeitstages zu bewältigen. Wundern Sie sich nicht, wir sind Spediteure. Und jedes Mal, wenn wir Ihre Fracht versenden, reisen wir mit: Wir setzen die Segel und machen uns auf den Weg zu den geheimnisvollen Ufern.

Zu unserer Zunft stößt man auf unterschiedliche Art und Weise: Für manch einen ist es Herzenswunsch, für einen Anderen ein Zufall. Dabei bleiben jedoch nur diejenigen, für die nicht Regalien, sondern etwas anderes von Bedeutung ist.

Zu den Spediteuren avancieren diejenigen, die im Herzen Romantiker, leidenschaftliche Bahnbrecher und Globetrotter bleiben, Menschen vom Schlage Kolumbus und Vasco da Gama. Solche Leute bleiben ihrem Beruf treu ein Leben lang.

Wir sind in der Zeit geboren, in der Fahrensleute nicht für mehrere Monate in See stechen müssen. Unter uns gibt es immer weniger Menschen, die den hallenden Ruf des Meeres hören. Wir leben in einer Welt, auf deren Karte so gut wie keine weißen Flecken zu sehen sind. Aber Leute von unserem Schlag lassen sich weder in den Büroräumen noch in den Staatsgrenzen zurückhalten.

Spediteur ist mehr als ein Beruf. Es ist eine Chance, den salzigen Geschmack des Meeres auf den Lippen zu spüren, die Seebrise mit den Haaren spielen zu lassen, dem Möwengekreisch und dem Flüstern der Wellen zu lauschen, ohne den kalten Ballungsraum zu verlassen.

Unsere Arbeit ist keine Routinebeförderung von Punkt А zum Punkt B. Wir sind keine Manager schlechthin, die imstande sind, Lieferungen in jeden Winkel der Erde zu organisieren. Wir verstehen es, uns in Gedanken fortzubewegen. Zusammen mit Ihrer Fracht schwimmen wir über die Wellen, legen tausende Kilometer über Eisenbahnstrecken zurück, schweben in luftiger Höhe. Und «unterwegs» schauen wir uns in mehreren Ländern um; wir machen uns mit ihren Kulturen, Sitten und Traditionen vertraut; wir versuchen die örtlichen Gepflogenheiten vor Ort zu ergründen.

Wir können überall sein, wo es sein muss.
Dort, wo wir in Ihrem Auftrag sein müssen.
Und überall sind wir die «Unseren».

Das ist unser Leben, wir sind frei und glücklich.

Und wieder ein Anruf: «Hallo, RhinoTrans? Wir haben ein Eilgut nach Südamerika...»

Und schon wieder eine neue Reise, neue Eindrücke und schon wieder heißt es — «Segel klarmachen!».